Neujahrsvorsätze – warum uns die Umsetzung neuer Gewohnheiten so schwer fällt
Warum eigentlich Vorsätze fürs neue Jahr?
Der Beginn des neuen Jahres ist wie die erste Seite eines neuen, leeren, unbeschriebenen Notizbuchs. Wir reflektieren, nehmen uns Zeit für uns und unsere Lieben. Wir machen uns Gedanken, was gut im vergangenen Jahr gelaufen ist, bei welchen Themen wir genauer hinschauen könnten und was vielleicht wirklich einer Veränderung bedarf. Und dann ist es auch irgendwie so, dass es fast schon zum guten Ton gehört, sich zum Jahresanfang richtig was vorzunehmen: – 4x die Woche Laufen gehen – weniger Fleisch, mehr Gemüse. Und am liebsten alles auf einmal und sofort – am Besten ohne etwas an seinem gewohnten Verhalten ändern zu wollen:
Warum es uns so schwer fällt, an guten Vorsätzen dran zu bleiben
Laut einer DAK Studie ist die Hauptsaison der Fitnessstudio der Januar. Im Laufe der weiteren voranschreitenden Wochen bis Fasching nehmen die Warteschlangen vor den Fitnessgeräten schleichend und fast lautlos wieder ab.
Zu viel auf einmal
Das ist einer der Hauptgründe, warum Veränderung nicht funktioniert. Du fängst an 3x die Woche 30 Minuten Laufen zu gehen, bist danach total fertig und fühlst dich schlecht. Dann sollst du dich auch nur noch von Salat ernähren. Das ist zu viel Veränderung auf einmal. Vielleicht warst du vor dem 1. Januar lieber gerne auf dem Sofa mit einem guten Buch. Oder deine Lieblingsserie war wichtiger, als Dich zu bewegen.
Zu viel auf einmal verändern ist nicht gut und bringt dich nicht weiter. Das demotiviert und du wirfst noch bevor das Kalenderblatt vom Januar zweistellig ist, alles wieder hin und verfällst in deine alten Muster.
Du kennst dein Warum nicht
„Irgendwie war es doch ganz gut, so wie es war. Klar, manchmal hab ich mich nicht wohl gefühlt, aber im Grunde, sind die neuen Vorsätze anstrengend und ich mache lieber wieder so weiter, wie bisher. Das ist mir vertraut, das kenne ich .“ So oder so ähnlich hörst du deine innere Stimme besänftigend sprechen, wenn du dein „Warum“ nicht ganz klar definiert hast.
Warum will ich diese Veränderung? Was macht mich doch irgendwie unzufrieden?
Es ist wichtig, dass du genau weißt, was die Gründe sind, dass du etwas verändern willst. Es kann nämlich im Laufe des Veränderungsprozesses passieren, dass du kurz davor bist, in alte Muster zurück zu fallen. Du mal einen schlechten Tag hast, an dem auch wirklich gar nichts funktionieren will. Das ist es essenziell wichtig, dass du dein Warum klar vor Augen hast!
Nicht klar definiert
– „Ich möchte ein bisschen abnehmen“
– „Ich esse ein wenig gesünder“
Mit diesen Aussagen kann dein Verstand wenig anfangen. „Möchte“ und ein „bisschen“ sind schwammige und unklare Aussagen für eine Veränderung. Um ein Ziel zu erreichen, brauchst du klar definierte Aussagen wie zum Beispiel – „Ab heute esse ich 3x am Tag zu meinen Mahlzeiten eine Handvoll Gemüse“
Nicht wichtig genug
Im ersten Moment scheint es dir wichtig zu sein. Beim genaueren Hinsehen hat dein Vorsatz aber keine Relevanz für dich – oder du gehst mit der breiten Maße und hast dir deinen Vorsatz genommen, weil es doch alle so machen.
Wie du an deinen neuen Vorsätzen dran bleibst
Definiere dein Warum
Nimm dir Zeit, dein WARUM zu definieren. Such dir einen ruhigen Ort und nimm ein paar tiefe Atemzüge und stelle dir folgende Fragen:
Was treibt mich an, dieses Ziel zu erreichen?
Welche Bedürfnisse erfülle ich mir damit?
Wie wirst du dich fühlen, wenn du dein Ziel ein Stück näher gekommen bist?
Fühl rein. Schreib auf, was dein Warum ist. Hinterfrage immer wieder aufs Neue und überprüfe es regelmäßig. Wenn du es genau weißt, frage dich bei allem, was du täglich tust: „Bringt mich das, was ich gerade tue meinem Ziel, meiner Vision ein Stück näher?“
An erster Stelle ist es sinnvoll, noch einmal genau hinzuschauen, warum du etwas an deinem Verhalten ändern möchtest.
Finde deinen guten Grund an deinem alten Verhalten und nimm es mit ein Deinen neuen Vorsatz
Jedes Verhalten, auch augenscheinlich schlechtes und welches, das dir nicht gut tut – pass auf – haben einen guten Grund. Du gibst immer dein zum momentanen Zeitpunkt Bestes. Wir können oft einfach nicht anders -haben nur dieses Verhalten gelernt und tun uns deshalb schwer, uns anders zu verhalten. Dann kommt noch hinzu, dass du dir durch diese vermeintlich schlechte Angewohnheit deine Bedürfnisse – sozusagen – über Umwegen erfüllst.
Damit du an deinem neuen Vorsatz dran bleibst und ihn zu einer bleibenden Gewohnheit wachsen lassen kannst, ist es überaus sinnvoll, dass du dein Bedürfnis aus deinem „schlechten“ Verhalten mit „rüber“ nimmst.
Lass uns das mal an einem Beispiel anschauen.
Ich habe vor einigen Jahren knapp 60 Kilo abgenommen. Viele erfolglose, frustrierende Versuche vorhergegangen, war es immer wieder das Gleiche. Ich habe mir immer viel zu viel auf einmal vorgenommen – super streng Diät halten, 5x die Woche UNTRAINIERT joggen gehen und kein richtiges Ziel vor Augen. Ich bin immer wieder gescheitert, weil kein Mensch das langfristig durchhalten kann.
Irgendwann hat es dann „Klick“ gemacht. Ich habe mich gefragt, WARUM möchte ich ein gesundes Gewicht erreichen? Was ist dann besser, als mit 120 kg? Und ich habe überlegt, warum habe ich eigentlich so viel Gewicht aufgebaut habe.
Jetzt kommen wir zu dem guten Grund, den auch ein schädliches Verhalten hat. Ich habe mir damit ein vermeintliches Freiheitsgefühl „ergessen“. Ich habe entschieden, wann ich wieviel und was ich esse. Dass es mir aber dadurch immer schlechter ging, habe ich erst viel viel später gemerkt. Es stand also das Bedürfnis „Freiheit“ hinter meinem mir schädlichen Verhalten. Durch meine gesunde Ernährungsumstellung habe ich gemerkt, dass ich mir mein Freiheitsbedürfnis mit einer (meist) gesunden Lebensweise viel besser und mit weniger Konsequenzen erfüllen kann!
Übernimm dich nicht
Kleine Schritte sind oft bedeutsamer als große Sprünge.
Hermann Lahm
Mach kleine Schritte, die dafür beständig. Lass dir Zeit und gehe in
kleinen Schrittchen vor.
Bleib motiviert
Mach dir immer wieder bewusst, was du schon geschafft hast. Ich habe eine schöne Möglichkeit, die ich dir gerne mitgeben möchte. Stell dir ein schönes, leeres Marmeladenglas auf. In das packst du dir deine Erfolge. Schreib sie dir auf kleine Notizzettel und werfe sie in dein Glas. Alles was du bisher in Bezug auf deinen Vorsatz erreicht hast. Das können messbare Erfolge sein, aber auch Gefühle, die du erlebt hast, die dich motivieren und weiter machen lassen. Wenn du mal einen Tag hast, an dem es nicht so gut läuft, kannst du dir dein Glas zur Hand nehmen und darin stöbern, was du schon alles Großartiges erreicht hast.
Sei geduldig mit dir
Auch wenn es mal nicht so klappt und du deinen Vorsatz gern über Bord werfen willst, bleib geduldig mit dir.
Durchschnittlich dauert es 66 Tage, eine neue Routine zu bilden. Falls dir mal alles zu langsam geht und du kurz davor bist, in alte Muster zu verfallen:
- Besinne dich auf dein WARUM.
- Geb dir Zeit, nimm dir dein Erfolgsglas, das mit Sicherheit schon gut gefüllt ist und lass dich nicht aus der Bahn werfen. Veränderungen brauchen Zeit.
- Die ausgetrampelten alte Wege sind natürlich bequemer, liefern aber die gleichen, nicht zufrieden stellenden Ergebnisse. Neue kleine, zierliche Wege dürfen langsam und stetig gegangen werden, um immer besser begehbarer zu werden.
Beziehe dein Umfeld mit ein
Nimm deine Lieben mit auf deinen kleinen neuen Pfad! Lass sie daran teilhaben und checke ab, ob er zu deinen Lebensumständen passt. Wenn nicht, justiere nach und bleib beweglich. Male dir genau aus, wie deine Routine aussehen soll.
Belohne Dich für deine neue Veränderung
Kannst du einen Teilerfolg verbuchen? Bist du dran geblieben? Dann feier das! Mach etwas, was dir Freude macht, dir gut tut und dein Herz höher hüpfen lässt!
Kurz und Knackig: Wie Du dran bleibst in 7 Schritten
- 66 Tage dauert es, eine neue Routine zu bilden. Sei geduldig mit dir, etwas Neues lernen, braucht Zeit!
- Entscheide dich für einen Vorsatz, der auch wirklich zu deinen Lebensumständen passt. Male dir genau aus, wie deine Routine aussehen soll.
- Sei motiviert und definiere dein „Warum“. Wenn es mal nicht klappt, gebe nicht auf, mach weiter!
- Erstelle einen „Fahrplan“, um deine Schritte vor Augen zu haben. Erinnere dich am Anfang immer an dein neues Ziel.
- Beziehe dein Umfeld mit ein.
- Übernimm dich nicht, mach kleine Schritte! Sei offen für Veränderungen!
- Belohne dich!
Ist dein neuer Vorsatz eine Routine geworden und du denkst nicht mehr über sie nach, brauchst du deinen Fahrplan mehr. Dann sind deine Handlungen automatisiert und du beschäftigst dich gedanklich wieder mit anderen Themen!
Falls du das Gefühl hast, du könntest Unterstützung brauchen, bin ich dich gern mit erfolgreich erprobten Methoden für dich da, damit du deine gewünschte Veränderung nachhaltig in dein Leben integrieren kannst.
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